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Sich Gehör verschaffen: Sichtbarkeit für die Ohren

„Lassen Sie mich doch bitte erst mal ausreden! Ich war noch nicht fertig!“

Ich weiß nicht, wie es Ihnen geht. Doch solche Sätze wirken auf mich nicht unbedingt sympathisch. Erst recht nicht, wenn sich dabei die Stimme überschlägt und schrill weitergesprochen wird. Gleichzeitig dürfen wir es uns nicht gefallen lassen, wenn wir ständig unterbrochen werden oder gar nicht erst zu Wort kommen. Wer schmollend vor sich hin schweigt, kommt mit seinen Themen auch nicht weiter. Hier einige Ideen für virtuelle Meetings:

Wortmeldung im Video-Meeting:

Je nach Tool, das gerade verwendet wird, gibt es möglicherweise einen Button mit einem „Handzeichen“. Das ist sicher sinnvoll, wenn mehr als 10 oder 15 Personen dabei sind. In einer kleinen Diskussionsrunde finde ich es aber albern, die Hand zu heben, wie in der Schule.

Ganz zart kann ich signalisieren, dass ich etwas sagen möchte, indem ich mich ein wenig nach vorne lehne und mich der Kamera nähere. Will ich die Wirkung verstärken, mache ich ein Fischmaul und öffne die Lippen leicht, als ob ich mit dem Sprechen beginnen wollte. Das sieht ein aufmerksamer Moderator und spricht mich im Idealfall an.

Wortmeldungen bei Meetings ohne Bild, nur mit Ton:

Ein hörbares „hmm, hmm“ kann ich von mir geben, während jemand anderes spricht. Bei der nächsten kurzen Sprechpause ergreife ich das Wort und beginne, indem ich den Vorredner namentlich anspreche und auf seinen Beitrag Bezug nehme. „Michael, Du hast völlig Recht, wenn Du sagst… “

Bin ich bei Clubhouse schon auf der Sprecherbühne, kann ich mein Mikrofon langsam an- und wieder ausknipsen. Auch das sieht ein aufmerksamer Moderator.

Wortmeldungen, wenn ich nichts zu sagen habe:

Es ist schon alles gesagt, nur noch nicht von jedem? Natürlich ist es albern, nun etwas zum 73. Mal zu wiederholen. Wenn ich nichts sage, nimmt keiner wahr, dass ich auch da war. Eine elegante Form der Wortmeldung ist es, eine vertiefende Frage zu stellen: „Andrea, verstehe ich Dich richtig, dass dies im Umkehrschluss bedeutet…“ oder „… funktioniert das auch in diesem oder jenem Beispiel so?“ So zeige ich, dass ich zugehört und weitergedacht habe.

Wenn ich unterbrochen werde:

„Ich freue mich über Deine Leidenschaft für´s Thema. Lass mich gerade zu Ende führen…“ und dann muss ich natürlich schnell weitersprechen. „Bitte merk Dir, was Du gerade sagen wolltest. Ich führe nur zu Ende…“ Das wirkt deutlich weniger zickig als „Lass mich ausreden!“. Meine Kinder verwenden beim Abendessen manchmal gegen mich, was ich ihnen als Idee vermittelt habe: „Willkommen in meinem Satz!“

Stark anfangen

Wer mit dem Sprechen beginnt, sollte nicht direkt mit einer indirekten Entschuldigung beginnen und einleiten, dass er jetzt „gerne nur kurz“ etwas sagen „möchte“. Damit ducken wir uns und machen und ganz unnötig klein. Höflich und aufmerksam und gleichzeitig selbstbewusst klingt es, wenn wir auf den letzten Redner namentlich Bezug nehmen und dann direkt mit unserem Statement loslegen. „Ich bin völlig einverstanden, was Martin eben sagte. Mein Eindruck ist….“

Wortschwallige Vielsprecher einbremsen

Holt jemand zu einem endlos langen Monolog aus, kann ich den Satz mit der Leidenschaft ebenfalls einwerfen. Nun spiele ich aber den Ball elegant zu jemand anderem weiter, indem ich eine Frage stelle. Die Runde wird es mir danken!

„So. Was haben wir nun zu diesem Punkt beschlossen.“ oder „Darf ich zu meinem Verständnis noch einmal nachfragen: Wie ist Deine abschließende Kernthese?“

„Mit Blick auf die Uhr fände ich es gut, wenn wir diesen Punkt zu einem Abschluss bringen. Vielleicht können wir eine längere Diskussion dazu auf einen anderen Termin vertagen?“

 

Trauen Sie sich, die Initiative zu ergreifen. Sonst ziehen sich Meetings unnötig in die Länge, alle hören nur noch halb hin, machen nebenher etwas anderes und Sie müssen im schlimmsten Fall bei der nächsten Zusammenkunft alles noch einmal wiederholen, weil keiner etwas mitbekommen hat. Nicht vergessen: