Ein Interview mit Saskia Hagendorf, Beraterin & Trainerin für Assistenzen und ihre Führungskraft
Institut für Arbeitslust: Liebe Saskia, Du sagst: „Die perfekte Assistenz gibt es nicht. Es gibt aber das perfekte Match zwischen Assistenz und Führungskraft.“ Was meinst Du damit genau?
Saskia Hagendorf: Genau das – es geht nicht darum, ein Ideal zu finden, das für alle gilt. Vielmehr geht es um die individuelle Passung. Die beste Zusammenarbeit entsteht, wenn beide Seiten sich ergänzen, ein gemeinsames Verständnis entwickeln und auf Augenhöhe agieren. Ich erlebe in meiner Arbeit täglich, wie wichtig diese Chemie ist – sei es als virtuelle Assistenz oder vor Ort im Büro.
Institut für Arbeitslust: Was sind aus Deiner Sicht die wichtigsten Do’s und Don’ts in der Zusammenarbeit?
Saskia Hagendorf: Ganz klar: Vertrauen ist die Basis. Ebenso wichtig sind offene Kommunikation und das gegenseitige Fördern und Fordern. Nur wenn beide Seiten bereit sind, sich weiterzuentwickeln, entsteht echte Zusammenarbeit.
Was gar nicht geht: Mikromanagement. Es zerstört Eigenverantwortung und Kreativität. Genauso wenig darf die Assistenz auf reine Routineaufgaben reduziert werden. Wer keine klaren Erwartungen formuliert oder Wertschätzung vermissen lässt, muss mit Frust auf beiden Seiten rechnen.
Institut für Arbeitslust: Wie finden Führungskräfte überhaupt „ihre“ Assistenz?
Saskia Hagendorf: Mein wichtigster Tipp: Netzwerken! Viele großartige Matches entstehen über persönliche Empfehlungen oder über Plattformen wie LinkedIn. Wer gezielter suchen will, kann auch in speziellen Netzwerken fündig werden – zum Beispiel beim ANID, dem Assistenznetzwerk in Deutschland. Das ist ein geschützter Raum nur für Assistenzen, dort sind hochqualifizierte Fachkräfte aktiv und sichtbar vernetzt.
Institut für Arbeitslust: Oft wird über das Gehalt und die Rolle der Assistenz diskutiert. Wie siehst Du das?
Saskia Hagendorf: Die Gehaltsspanne ist breit – verständlich, denn Assistenzen übernehmen sehr unterschiedliche Aufgaben. Von klassischer Büroorganisation über HR, Eventmanagement bis hin zum Marketing oder sogar Fuhrparkmanagement ist alles dabei.
Wichtig ist, dass Führungskräfte den Mehrwert ihrer Assistenz erkennen: Sie schaffen Freiraum und ermöglichen Fokus. Diese Rolle verdient Anerkennung – auch finanziell.
Institut für Arbeitslust: Ein Trend, der sich durchsetzt, ist die virtuelle Assistenz. Was macht diese Form der Zusammenarbeit so attraktiv?
Saskia Hagendorf: Virtuelle Assistenzen bieten maximale Flexibilität. Sie sind ideal für kurzfristige Projekte, personelle Engpässe oder wenn spezifisches Fachwissen gefragt ist. Gerade für Start-ups oder kleinere Unternehmen, die keine feste Stelle schaffen wollen, ist das eine großartige Lösung.
Institut für Arbeitslust: Was war Deine persönliche Erkenntnis in den letzten Jahren?
Saskia Hagendorf: Netzwerke sind Gold wert – intern wie extern. Innerhalb von Unternehmen können Assistenzen durch interne Netzwerke ihre Stärken besser einsetzen und voneinander lernen. Das stärkt nicht nur die individuelle Entwicklung, sondern auch das Unternehmen insgesamt. Ich bin überzeugt: Netzwerke werden weiter an Bedeutung gewinnen.
Institut für Arbeitslust: Zum Abschluss – wo kann man Dich demnächst live erleben?
Saskia Hagendorf: Ich bin dieses Jahr auf folgenden Veranstaltungen:
- Assistant Day Zürich, September 2025: Workshop mit Saskia Hagendorf
- Assistant World Frankfurt, September 2025: Saskia Hagendorf als Gast vor Ort
- Podcast-Start „Fokus Assistenz“ am 30. April 2025 – Für alle, die tiefer einsteigen wollen!
Institut für Arbeitslust: Vielen Dank für Deine Einblicke in den Bereich Assistenz, liebe Saskia!
Und Online bietet Saskia folgende zwei Workshops an: