Geht es Ihnen auch so, dass Sie jeden Tag gleich mehrere wichtige Projekte vorantreiben und dabei überall Höchstleistungen erzielen wollen? Und ganz nebenbei stresst es uns, dass wir auf keinen Fall gestresst sein wollen, denn das tut nicht gut und macht Falten und belastet das Herz. Ein Dilemma! Wir muten uns gewissermaßen jeden Tag einen Marathon zu, den wir auch noch gewinnen wollen. Dass das nicht lange gut gehen kann, liegt auf der Hand!
Genau dieses Problem schilderte mir eine Coachee im letzten Gespräch bei einem Spaziergang. Sie hatte schon einmal eine Art Burnout und hört seitdem eine mahnende, innere Stimme, die immerzu sagt:. “Bloß nicht zu viel Stress!” Gleichzeitig arbeitet sie — sehr erfolgreich und gern! — in einem wettbewerbsintensiven Umfeld und hat einen extrem hohen Anspruch an sich selbst, was Perfektion angeht.
Die Lösung, die wir für sie erarbeitet haben: Jeden Morgen wird sie sich künftig Gedanken machen, wieviel Kraft sie heute für einen Hochleistungssprint hat. Vielleicht für eine Stunde, vielleicht für zwei. Nun sucht sie sich innerhalb ihrer Aufgaben diejenige heraus, für die es sich lohnt, sich ganz besonders ins Zeug zu legen. Alles andere wird “mit einer dampfenden Kaffeetasse in der Hand” erledigt. Also mit weniger Anstrengung und dafür mehr Leichtigkeit, Pausen, Musik und Gesprächen mit Kollegen. Und was nicht fertig wird, wird eben nicht fertig. Denn übrig bleibt sowieso immer irgendwas. So erlauben wir uns eine kleine Dosis Perfektionismus und Anstrengung und sorgen gleichzeitig dafür, dass wir uns nicht überlasten.
Und wer sich selbst so trainiert und Sprints mit Erholungspausen abwechselt, wird ganz nebenbei so fit, dass er einen Marathon laufen kann, wenn es mal nötig ist. Aber eben nicht jeden Tag!