So gelingt dein professioneller Auftritt
Wir müssen umdenken: Es ist etwas anderes, jemandem die Hand zu schütteln, sich gegenüber zu sitzen, in die Augen zu sehen und jedes Räuspern, Zucken oder Augenrollen mitzubekommen oder in ein winziges Licht der Computerkamera zu blicken.
Bewerbungsgespräche, Preisverhandlungen, Presseinterviews und sogar Aufsichtsratssitzungen finden neuerdings über Online-Plattformen statt. Das hat einige Nachteile, aber sogar einige Vorteile.
Das ist wichtig, um bei einer Videoschaltung überzeugend zu wirken:
Augenhöhe!
Fühle ich mich meinen Gesprächspartnern ebenbürtig? Überrespekt oder Arroganz wird mein Gegenüber über Mimik und Wortwahl spüren.
Da ich mich im Gespräch auf meine Inhalte konzentrieren muss und nicht gleichzeitig ständig auf meine Hände und Augen aufpassen kann, ist es wichtig, dass ich mir vorher klarmache: Wir sind Gesprächspartner, jeder von uns kann dem anderen etwas wichtiges und wertvolles liefern.
Achte außerdem darauf, dass die Kamera wirklich ungefähr auf Höhe Ihrer Augen ausgerichtet ist. Blickt man auf einen Bildschirm von oben nach unten oder anders herum, verzerren sich die Proportionen ungünstig.
Die Perspektive der Gesprächspartner im Blick
Bereite nicht nur vor, was Du sagen möchtest. Überlege vor allem, was andere hören wollen! Welche Fragen hat mein Gegenüber? Welche Ziele verfolgt er oder sie?
Für besonders wichtige Verhandlungen oder Präsentationen mit mehreren Zuhörern lohnt es sich, die wichtigsten Köpfe als Bild auszudrucken, dazu deren Lieblingsthemen oder Anliegen zu notieren und dies an der Wand hinter meinem Bildschirm aufzupinnen.
Bei einer Videokonferenz bekommt niemand mit, welche Spickzettel sich um uns herum befinden!
Welchen wichtigsten Satz sollen die anderen behalten?
Überlege Dir eine Kernaussage, die alles Wesentliche auf den Punkt bringt. Wiederhole diesen Satz vielleicht in unterschiedlicher Wortwahl, steige in jedem Fall damit in Dein Thema ein und runde am Ende auch damit wieder ab. Somit ist sichergestellt: Die Kernbotschaft bleibt im Kopf!
Zeige ein ruhiges Gesamtbild!
Vermeide allzu unübersichtliche Hintergründe (bei Zoom lässt sich ein virtueller Bildschirmhintergrund einstellen, hier bitte kein wirres Wimmelbild zeigen, dass das Auge ablenkt).
Die Kleidung darf eine Spur schlichter gewählt werden: unifarbene Oberteile lenken nicht von Ihnen und Ihren Aussagen ab.
Du willst ja, dass Dein Gesicht und möglicherweise Deine Bildschirmpräsentation beachtet werden, nicht das Hawaiimuster eines Hemds.
Zappeln oder wippe nicht, eine stabile Haltung wirkt souveräner. Wenn Du Deinen Computer mitsamt Kamera auf die entsprechende Höhe bringst, wirkt Deine Stimme fester, wenn Du stehend präsentierst.
Soundcheck
Probiere Kamera und Mikrofon vorab aus. Knistern oder eine zu leise Stimme lenken ab und es wird Dir nicht die verdiente Aufmerksamkeit geschenkt. Ein gutes Mikrofon ist eine sehr sinnvolle Investition. In einer Videokonferenz müssen wir niemals die Stimme erheben, um Gehör zu finden.
Setzen Dich ins richtige Licht
Ein Moderator, der alle begrüßt, kann uns inhaltlich ins rechte Licht rücken. Doch dafür muss ich ihm natürlich vorab Inhalte liefern.
Er kann ganz elegant für uns werben, unsere Erfolge Aufzählen oder wichtige Verantwortungsbereiche auflisten, ohne dass dies platt wirkt.
Achte außerdem darauf, dass hinter Deinem Kopf keine Lichtquelle ist, sondern vor Dir eine Lampe Dein Gesicht gut ausleuchtet.