Großversuch: Was bringt die 4-Tage-Woche?

Vereinbarkeit

Aktuell läuft in Großbritannien noch bis zum Jahresende ein höchst spannendes Experiment: Über 3.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter und ihre 70 Arbeitgeber unterschiedlichster Branchen testen die 4-Tage-Woche.

Sie wollen herausfinden, welche Auswirkungen eine Verkürzung der Arbeitszeit auf die Produktivität und das Geschäftsergebnis auf der einen Seite und auf Wohlbefinden, Gesundheit und Motivation auf der anderen Seite hat.

Kürzer arbeiten, mehr erreichen?

Die bereits durch einzelne Erfahrungen bestätigte Theorie lautet: Derartige Arbeitszeitmodelle machen Unternehmen als Arbeitgeber attraktiver, sie finden leichter hervorragende neue Kräfte, die in kürzerer Zeit dasselbe Ergebnis erwirtschaften.

Mehr Lebensqualität für Mitarbeitende

Ein zusätzlicher freier Tag pro Woche schafft mehr Raum für:

  • Familie und Kinderbetreuung
  • Pflege von Angehörigen
  • Persönliche Weiterentwicklung
  • Gesundheit und Erholung

Gerade für berufstätige Eltern oder pflegende Angehörige wäre eine flexible 4-Tage-Regelung ein enormer Gewinn – sowohl zeitlich als auch emotional.

Flexible Modelle für moderne Unternehmen

Ich könnte mir vorstellen: Wenn Unternehmen generell ihre Pforten von Montag bis Samstag öffneten und Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter Gestaltungsspielraum hätten, an welchen vier Tagen sie gern arbeiten möchten, ließe sich die Betreuung von Kindern oder älteren Angehörigen in Familien viel leichter organisieren.

Meetings, auch spontane Zusammenkünfte könnten konzentriert an Kernarbeitstagen stattfinden.

Gefahr bei Ignoranz: Top-Kräfte gehen verloren

Von berufstätigen Eltern in Teilzeit wissen wir längst: Viele von ihnen wuppen weiterhin dasselbe Pensum an Aufgaben wie zuvor in Vollzeit, nur eben für ein geringeres Gehalt.

Das ist für Unternehmen so lange interessant, wie diese günstigen Top-Kräfte an Bord bleiben.

Laufen sie jedoch in Scharen davon, weil ihnen ein ausgeglichenes Arbeits- und Freizeitleben ebenso wichtig ist wie die Wertschätzung ihrer Leistungen, entsteht eine schmerzliche Lücke, die nur durch hohe Anstrengungen und teure Recruiting-Kampagnen wieder gefüllt werden können.

Ein Blick in die Zukunft

Daher bin ich sicher: In wenigen Jahren wird die 4-Tage-Woche unser gängiges Arbeitszeitmodell sein. Neue Freizeitbranchen entstehen, neue Bedürfnisse und Ansprüche wachsen. Die Welt dreht sich weiter. Ich freue mich darauf!

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