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12 Tipps für Typgerechtes Teamleading im Homeoffice

Menschen sind sehr unterschiedlich in ihren Bedürfnissen, Sorgen und Vorlieben. Wenn wir unsere Mitarbeiter aus der Ferne führen, ist es umso wichtiger, darüber nachzudenken, was sie brauchen. Ich habe Ihnen hier einen bunten Strauß an Maßnahmen zusammengestellt, die in Summe bei Ihrem Team gut ankommen werden. Bedenken Sie, dass jeder Mensch eine individuelle Mischung aus mehreren der hier angeführten Typen ist. Niemand passt in eine einzige Schublade!

 

 

Der Typ „Planer“ möchte gern alle eventuell auftretenden Probleme kennen und sich in Ruhe damit beschäftigen dürfen. Für ihn ist es ideal, wenn wir ihm einen festen Ort bieten (im Intranet, in Slack, in Teams oder anderen gemeinsam genutzten Tools), wo er regelmäßig Informationen findet, die er auch in der Tiefe weiterlesen und verstehen kann. Also zur aktuellen Zeit eine Art „Corona-Update“ mit tagesaktuellen Zahlen, Daten und Fakten. Und: Lassen Sie nie ein Regelmeeting ausfallen! Und wenn Sie sich nur verabreden um zu verkünden: „Es gibt nichts Neues.“

 

Der „Bühnenmensch“ braucht Feedback und Anerkennung und leidet im Moment besonders darunter, nur im stillen Kämmerlein wirken zu können. Besonders für ihn ist es wichtig (aber alle anderen freuen sich auch darüber), dass Sie jeden Tag daran denken, eine Rückmeldung auf Arbeitsergebnisse zu geben. Und sollte ein Kunde, ein Geschäftspartner oder ein Journalist eine positive Zeile zu Ihrem Unternehmen geschrieben haben, teilen Sie diese Information großzügig mit allen Mitarbeitern! Das motiviert und macht stolz, dazuzugehören!

 

Der „Freigeist“ marschiert nicht gern auf abgetretenen Pfaden, er markiert den Boden lieber mit eigenen Fußstapfen. Durch seinen Hang zum Eigensinn fällt es ihm schwerer als anderen, sich anzupassen. Da es aber überall Regeln und Grenzen gibt, ist für ihn besonders wichtig: Liefern Sie stets eine plausible Begründung für alles, was Sie ihm vorgeben. Was ist der tiefere Sinn einer Regel? Was passiert, wenn wir es nicht tun? Was können wir gewinnen, wenn wir uns an die Regel halten?

 

Der „Zielstrebige“ fragt sich bei allem, was „unterm Strich“ und „am Ende des Tages“ für ihn herausspringt. Ihn können Sie sehr gut durch Belohnungen motivieren oder ihn spielerisch zu einer Challange einladen: „Wetten, dass Sie es nicht schaffen…“ Wenn er dann noch auf ein symbolisches Siegertreppchen steigen darf, wird er alles dransetzen, auf dem ersten Platz zu landen. Machen Sie erreichte Meilensteine virtuell sichtbar, feiern Sie kleine Erfolge!

 

Der „Teamplayer“ möchte dazugehören. Für ihn ist die Gemeinschaft und der persönliche Austausch besonders wichtig, deshalb versauert er allein im Homeoffice. Bieten Sie ihm Alternativen zur Kaffeeküche im Büro an indem Sie Zeitfenster reservieren für einen gemeinsamen, virtuellen Cappuccino oder Feierabendbier. Tauschen Sie dann Lieblingsmusik, erzählen Sie sich den Witz des Tages oder tauschen Sie Kochrezepte aus. Sprechen Sie dann jedenfalls mal nicht über die Arbeit und gönnen Sie sich eine gemeinsame Auszeit.

 

Der „Anführer“ ist ein echter Motor für Projekte, solange er das Sagen hat. Er ordnet sich nicht gern unter, ist im wirklichen Leben ein schlechter Beifahrer. „Macht“ ist für ihn kein negativ besetzter Begriff. Er übernimmt gern die Verantwortung und erfüllt diese dann auch verlässlich. Nicht alle Anführertypen sind Chef, unterschätzen Sie also Ihre Mitarbeiter nicht und übergeben Sie Verantwortung statt To-dos. Nur Mut, es lohnt sich, geduldig auf ein Ergebnis zu warten. Engmaschige Kontrolle macht den Anführer wahnsinnig.

 

Der „Weltverbesserer“ sorgt sich um das Allgemeinwohl und stellt sein Eigeninteresse stets hinter das Große Ganze. Er kann die aktuellen Ausgangsbeschränkungen geduldig ertragen, weil er ja andere schützen möchte. Er ist ein wichtiger Botschafter, um andere zu überzeugen und zu besänftigen. Er wird sich nicht herumstreiten sondern nach einer konstruktiven Lösung suchen. Schenken Sie ihm Ihr Vertrauen und lassen Sie ihn wirken.

 

Für den „Unterstützer“ ist es die reinste Freude, wenn er einem anderen Menschen helfen kann. Gleichzeitig kann er nur sehr schwer Nein sagen, wenn ihn jemand um etwas bittet. Als Führungskraft sollten Sie ein Auge darauf haben, dass er nicht zu viel aufgeladen bekommt. Warten Sie nicht darauf, dass er sich meldet, wenn er es nicht mehr schafft. Denn dann ist er vermutlich bereits zusammengebrochen. Bedanken Sie sich so oft wie möglich bei ihm. Nein, das ist nicht inflationär. Wenn er jeden Tag großartig unterstützt, darf man sich ruhig jeden Tag bedanken.

 

Der „Gestalter“ ist ein kreativer Kopf, ein echtes Goldstück in jeder Krise, denn er blickt niemals auf Grenzen sondern stets auf Möglichkeiten. Damit macht er auch anderen Mut und entwickelt ungewöhnliche Lösungen. Sie brauchen ihn nicht zu motivieren, dass kann er gut selbst. Ihn können Sie nur demotivieren, indem Sie ihm stets „Fertiges“ servieren, ohne ihn einbezogen zu haben. Das kann er gar nicht leiden und wird allein deshalb gegen eine fremde Lösung wettern.

 

Der „Selbstentwickler“ möchte jeden Tag etwas Neues dazu lernen und weiterkommen. Es frustriert ihn nicht, wenn er etwas nicht kann, im Gegenteil, er hat ja nun die steilste Lernkurve vor sich. Und zum Lernen hat er im Moment reichlich Gelegenheit! Gönnen Sie ihm Zeitfenster zum Erwerben neuer Fähigkeiten. Und wenn Sie etwa eine neue Software, neue Tool oder neue Lernvormate brauchen, ist er der geeignetste, verschiedene Varianten auszuprobieren und Kollegen dann zur Nutzung anzuleiten.

 

Der „Entdecker“ ist getrieben von Neugier. Er ist abenteuerlustig und kann mit Misserfolgen hervorragend unmgehen. Verschonen Sie ihn mit Routineaufgaben! Wenn etwas schiefläuft, schaut er, was er lernen kann und macht weiter. Für ihn ist es wichtig, dass Sie ihm signalisieren: Fehler sind toll! Lasst uns alle ganz oft darüber sprechen, was wir aus unseren Pannen lernen können.

 

Der „Genießer“ nutzt alle Sinne auch während der Arbeit und findet es großartig, dass er jetzt im Homeoffice seine Umgebung genau so gestalten kann, wie er es gern möchte. Um ihm überhaupt wieder Lust auf sein Büro in der Firma zu machen, könnten Sie ihm anbieten, dass der Neubeginn nach dem Corona-Ausnahmezustand gleich mit einer Neugestaltung der Arbeitsplätze verbunden ist. Sie müssen ja nicht gleich neue Möbel beschaffen, eine witzige Kaffeetasse oder eine (bestückte) Blumenvase für den Schreibtisch könnte ein motivierendes Willkommensgeschenk sein.